Über 100 Jahre Familie Braun-Dreher

107-Jahre (1909-2016) Gasthaus „Zum Löwen“ in Harsberg im Besitz der Familie Braun-Dreher

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Zur Geschichte: Die älteste Hinweise über den „Löwen“ geben uns der noch vorhandene Türsturz von 1833 vom Hauseingang des alten Gebäudes sowie ein Eckpfosten der Scheune mit der Jahreszahl 1839, in dem die ersten Besitzer und Erbauer, Albrecht Weidner, Gastwirt und Ratsschreiber und seine Ehefrau Karoline,geb. Reber, verewigt sind. Die erste Anzeige erschien im Hohenloher Boten am 20.August 1849 zu einem Schildwirtschaftsgerechtigkeit ruht d.h.:(Öffentlich genehmigtes Gewerbe für das ganze Jahr zur Ausgabe für Speisen und Getränke, sowie für Übernachtungen), die 3-barnige Scheuer, über 23 Morgen Sommer-Gras und Baumgarten, Äcker, Wiesen, Wald und Weinberge, alles in einem gutem Zustand, sowie die Fahrniß mit Silber, Bücher, Bettgewand, Schreinwerk, Faß- und Bandgeschirr, Vieh und allerlei Hausrat versteigert. Aus den Kaufbüchern erfährt man noch, dass der „Löwen“ als Zöllnershof im unteren Weiler, der untere Stock, teils von Holz, teils von Stein mit gewölbtem Keller, beschrieben wird. Die nächsten Besitzer, bzw. Pächter wurden aus den Güterbüchern der früh. Gemeinde Harsberg ermittelt. Es waren der Schultheiß Albrecht Maurer aus Obersteinbach, 1856 Heinrich von Olnhausen, 1856 Christian Gradolph, 1869 Gottfried Böhringer vom Bühl und Friedrich Schenk, Küfer aus Oberhöfen, 1872-1909 Georg Bauer,der das Anwesend dann an Leonhard Braun verkaufte. Er übergab den „Löwen“ am 3.Mai 1925 an Gottlieb Dreher.

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Fast 60 Jahre lang bewirteten Stiefsohn Gottlieb Dreher und seine frau Klara den „Löwen“ und schenkten unzählige Viertele Heuholzer ein. Dazu wurde ein deftiges Vesper serviert. Jeder Gast genoss die Behaglichkeit und die sympathische Ausstrahlung von Gottlieb, der ein Wirt mit Leib und Seele war. Ein 3. Preis im Weinbau bei der Landwirtschaftlichen Bezirksschau 1929 in Öhringen beurkundet erstmals auch seine Tätigkeit im Weinbau. Das Brennereirecht wurde schon unter Leonhard Braun ausgeübt. Die Übergabe von Gottlieb Dreher an seinen Sohn Werner Dreher mit Ehefrau Friedhilde erfolgte am 12.Juni 1962. Ihnen wurde die Genehmigung zum Abbruch der alten Gaststätte bis auf den 50 qm großen Gewölbekeller 1982 erteilt, mit gleichzeitigem Neubau. Dazu konnte noch ein 2-Familienhaus erstellt werden, alles unter der Leitung des Architekten Dieter Käumele von Michelbach am Wald. Dies war ein richtiger Schritt in die Zukunft und er wird durch den Besuch der vielen Gäste honoriert, die weiterhin in das schöne Steinbacher Tal kommen und dabei im „Löwen“ einkehren. Zur Gastwirtschaft gehören auch eine kleine Landwirtschaft, Obstbau und eine Brennerei, die sich unter dem ehemaligen Gefängnis befindet. Die gelungene Renovierung dieses historischen Gebäudes durch die Gemeinde Pfedelbach wurde am Tag des offenen Denkmals 2001 gefeiert.

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Am 1. Juli 1996 wurde der „Löwen“ an Sohn Theo Dreher und seine Ehefrau Roswitha übergeben, die nun die Tradition in 4. Generation fortsetzen. Durch Ihre Kinder Tanja, Thorsten, Anika und Matthias haben Sie immer eine tatkräftige Unterstützung. Als Spezialitäten des Gasthauses ist das Angebot an Wildgerichten, das aus der heimischen Gegend stammt und meist vom Wirt Theo Dreher selbst erlegt wurde. Nach der Genehmigung am 30.10.2001 wurden die Außenanlagen mit überdachter Gartenwirtschaft sowie die Parkplätzen und einem Kinderspielplatz auf den neusten Stand gebracht. Nur wenige Gehminuten vom „Löwen“ entfernt liegt der LIMES, ein von den Römern um 155 n. Chr. errichteter Grenzwall mit Wachtürmen und Palisaden. Er wurde von der UNESCO 2005 zum Weltkulturerbe erklärt und seine Besonderheit ist der sicht-und erlebbare schnurgerade Verlauf zwischen dem Sechseckturm von Gleichen, dem Öhringer Becken bis zum Pfahldöbel bei Zweiflingen.